"Stop Killing Games" EU-Bürger starten Initiative gegen das Abschalten von Videospielen

Nachdem Ubisoft ein 2014 veröffentlichtes Spiel abgeschaltet hat, sind Spieler in ganz Europa der Meinung, dass dies die Kunden um ihre Käufe bringt, und haben eine Initiative gestartet, um Publisher davon abzuhalten, Service-Games einfach so abzuschalten.

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Die Initiative "Stop Killing Games" soll verhindern, dass Publisher ohne Weiteres ihre Dienste einstellen | © Ubisoft (The Crew)

Gamer aus Europa haben eine Initiative gestartet, um zu verhindern, dass Spiele-Publisher ihre Services einstellen und Games damit unspielbar werden. Die Initiative "Stop Killing Games" macht derzeit auf sozialen Medien die Runde, und immer mehr Menschen aus ganz Europa schließen sich an. Aber wie kam es überhaupt dazu und wo liegt der Haken?

Nach Recherchen und der Anfrage nach einer Stellungnahme bei den Sprechern der Initiative haben wir die Antworten.

Die "Stop Killing Games"-Initiative

Europe
Europäer versuchen, Publisher davon abzuhalten, ihre Videospiele einfach abzuschalten | © EU

Diese Initiative wurde ins Leben gerufen, nachdem Ubisoft den beliebten Titel "The Crew" nach 10 Jahren eingestellt hat.

"Wir verstehen, dass dies für Spieler, die das Spiel noch genießen, enttäuschend sein kann, aber es ist aufgrund bevorstehender Serverinfrastruktur- und Lizenzbeschränkungen notwendig geworden. Ein Spiel abzuschalten, insbesondere unser erstes, ist nichts, was wir auf die leichte Schulter nehmen. Unser Ziel bleibt es, das beste Action-Fahrerlebnis für Spieler zu bieten, und um dies zu erreichen, bieten wir weiterhin neue Inhalte und Unterstützung für The Crew 2 und das kürzlich gestartete The Crew Motorfest." ~ Ubisoft

Die Initiatoren sehen dies als "Angriff auf die Verbraucherrechte und die Bewahrung von Medien" und wollen Ubisoft verklagen, weil sie "The Crew" eingestellt haben. Sie haben außerdem die EU-Bürgerinitiative "Stop Destroying Videogames" gestartet, um zu verhindern, dass weitere Publisher in Zukunft ihre Spiele einstellen. Das Ziel ist es, einen Weg zu finden, bei dem die Spieler das Spiel nach Beendigung des Dienstes in einem funktionalen und spielbaren Zustand behalten können.

In einer Stellungnahme gegenüber EarlyGame erklärte der Sprecher Ross Scott die rechtlichen Hintergründe der Klage gegen Ubisoft. Er sagte, dass "The Crew" als einmaliger Kauf ohne Ablaufdatum verkauft wird, aber einen externen Dienst benötigt, um zu funktionieren. Wenn es als Ware betrachtet wird, wird den Kunden ihr Kauf entzogen. Wenn es als Dienstleistung betrachtet wird, werden die Kunden beim Kauf nicht über die Dauer der Dienstleistung informiert, was eine informierte Entscheidung verhindert.

Durch die Unterstützung von Initiativen wie dieser möchte Scott den rechtlichen Status von Spielen wie "The Crew" klären und sicherstellen, dass die Verbraucherrechte geschützt werden.

Die Initiative hat bisher über 180.000 Unterschriften in vielen EU-Ländern gesammelt und strebt bis zum 31. Juli 2025 eine Million an. Doch das Ganze wird nicht nur positiv aufgenommen, da viele es für unrealistisch halten und sich fragen, ob es für Publisher überhaupt möglich wäre, ihre Spiele nach Einstellung des Dienstes in einem spielbaren Zustand zu halten oder Spiele auf privat gehostete Server zu migrieren.

Dabei ist es auch wichtig zu beachten, dass nicht alle Spiele über einen langen Zeitraum profitabel bleiben und einige tatsächlich nie profitabel werden. Daher ist es schwierig, ein Gleichgewicht zwischen den Erwartungen der Kunden und der Vermeidung einer zu großen Belastung der Publisher zu finden. Diese Belastung könnte nämlich ihre Fähigkeit beeinträchtigen, neue, innovative Spiele zu entwickeln. Trotz der Herausforderungen hat die "Stop Destroying Videogames"-Initiative wichtige Gespräche über den Erhalt von Spielen und Verbraucherrechte angestoßen und ist ein erster Schritt zur Lösung dieser Probleme.

Mögliche Lösungen

Nach der Anfrage bei den Sprechern der Initiative zu möglichen Lösungen für das Ubisoft-Dilemma hat Ross Scott, ein Unterstützer der Kampagne, Folgendes vorgeschlagen:

  • Das Spiel patchen, um die Serverabhängigkeit zu entfernen und privates Hosting zu ermöglichen.
  • Den Server-Quellcode freigeben, wie es bei "World in Conflict" getan wurde.
  • "Reparatur"-Anleitungen bereitstellen, wie z.B.:
    • Veröffentlichung von Paketdokumentationen
    • Entfernung des DRM (Digital Rights Management)

Er betonte auch, dass sie kein Problem damit haben, wenn Unternehmen Spiele abschalten möchten, sondern nur wünschen, dass dies verantwortungsvoll geschieht.

Daniel Ondruška fügte hinzu, dass Publisher einen End-of-Life-Plan sicherstellen sollten, damit Menschen, die das Spiel gekauft haben, es weiterhin spielen können, sobald der Support endet.

"Unsere Ziele sind im Wesentlichen, dass Spiele nicht unnötig 'zerstört' werden. Wir sind sehr offen, wie das passiert, aber es gibt heute Hunderte von unspielbaren Spielen aufgrund dieser Praxis, mit Hunderten weiteren, die gefährdet sind, wobei die Zahl zunimmt." ~ Ross Scott

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Malena Rose

Malena ist Spielejournalistin und studiert Game Design. Ihre lebenslange Leidenschaft für Videospiele hat sie dazu inspiriert, ihre Passion zu ihrem Beruf zu machen. Durch ihr Studium in Game Design spielt sie mittlerweile sogar eine aktive Rolle in der Spieleindustrie....