Mittendrin statt nur dabei: Synchronsprecher leben für viele den Traum. Ob es nun Anime-Charaktere, Videospiel-Helden oder die deutschen Stimmen der Lieblingsschauspieler sind – an Filmen, Serien oder Spielen mitzuarbeiten, wünschen sich viele. Doch wie wird man eigentlich Synchronsprecher?
Synchronsprecher werden ist für viele ein Traumjob. Einem Charakter Leben einzuhauchen ist nicht nur ein spannender und kreativer Job, sondern auch eine Möglichkeit, sich ein Stückchen selbst zu verewigen. Doch was genau macht eigentlich ein Synchronsprecher und wie wird man zu einem?
Synchronsprecher: Das sollten sie können
Die Arbeit eines Synchronsprechers ist weit mehr als nur das Lesen von Texten vor einem Mikrofon. Sie erfordert ein tiefes Verständnis für die Kunst des Erzählens, stimmliche Vielseitigkeit und die Fähigkeit, in verschiedensten Rollen aufzugehen. Je nach Rolle und Medium gehört es auch zum Job, die Lippenbewegungen der vertonten Figur so gut wie möglich zu treffen.
Auch technisches Verständnis sollten Synchronsprecher mitbringen. Zu wissen, welcher Abstand zu Mikrofonen welchen Effekt erzielt und wie laut man werden kann, bevor ein Mikrofon übersteuert und die ganze Aufnahme für die Katz ist, gehört ebenso zum Job wie die Stimme verstellen zu können, ohne dass sie nach einer verstellten Stimme klingt.
Natürlich gehört auch ein gewisses Schauspieltalent dazu: auch, wenn man als Synchronsprecher nicht vor der Kamera steht, ist die Stimme ein extrem wichtiges Instrument, wenn es darum geht, Emotionen rüberzubringen. Dementsprechend müssen auch Synchronsprecher auf Zuruf traurig, fröhlich, aufgeregt oder wütend sein können – und das muss entsprechend herauszuhören sein. Das kann sogar anspruchsvoller als "klassisches Schauspielern" sein, da man in der fertigen Szene keinen Einfluss auf Gestik und Mimik der vertonten Figur hat. Und von Akzenten und Dialekten will ich hier gar nicht erst anfangen!
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Wie wird man eigentlich Synchronsprecher?
Der Weg zum Beruf des Synchronsprechers kann vielseitig und individuell sehr unterschiedlich sein. Es gibt keinen vorgezeichneten Pfad, doch bestimmte Schritte und Erfahrungen können den Einstieg erleichtern und die Chancen auf Erfolg erhöhen, zum Beispiel die hier:
- Schauspielunterricht: Grundlegende Schauspielkurse schaden nicht, um emotionale Tiefe und Charaktervielfalt in der Stimme zu trainieren.
- Stimmtraining: Spezialisierte Stimm- und Sprechtrainings helfen, die Kontrolle über die Stimme zu verbessern, verschiedene Stimmfarben zu entwickeln und die Aussprache zu verfeinern.
- Networking: Die richtigen Leute zu kennen, hilft einem auch als Synchronsprecher oft weiter. Sich in die Online-Community einfinden ist ein guter Schritt, aber auch vor Ort Branchenveranstaltungen zu besuchen oder sich an Agenturen wenden, kann viele Türen öffnen.
Was sich auch immer auszahlt: Erfahrung sammeln. Sich nach freiwilligen Projekten umzuhören und dort erste Schritte im Synchro-Bereich zu sammeln, kann auf dem weiteren Weg sehr hilfreich sein. Es gibt beispielsweise immer wieder Hobby-Spieleentwickler, die nach Leuten suchen, die bei der Vertonung helfen. Außerdem hält dich niemand davon ab, deine ganz eigenen Projekte zu starten und zum Beispiel ältere Serien einfach selbst zu synchronisieren – wenn auch am Anfang nur zum Spaß und um zu üben. Lädst du diese auf YouTube oder Twitch hoch, könnte dir so dein Hobby sogar zu einem Job verhelfen.
Im gleichen Atemzug kannst du dadurch ein eigenes Demo erstellen, das heißt, dass du Stimmaufnahmen von dir selbst hast, wie du verschiedene Charaktere synchronisierst. Diese kannst du dann an entsprechende Studios schicken, um dich auf Rollen zu bewerben.
Und das ist auch der Knackpunkt: bewerben! Niemand wird in deine DMs sliden, um dich für ein Projekt anzuheuern, wenn du nicht bereits eine gewisse Präsenz hast. Diese schaffst du dir durch Bewerbungen und im Zweifel Agenturen. Die erste Rolle zu bekommen, kann aber ein recht langwieriger Prozess sein, daher: dranbleiben!
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