Eine kürzlich durchgeführte Studie hat enthüllt, dass weiße Influencer mehr verdienen als ihre Kollegen.
Wie diese Woche im Guardian berichtet, ist die glanzvolle Welt der Influencer nicht so perfekt, wie sie scheint: Weiße Influencer verdienen durchschnittlich weit mehr als ihre Kollegen aus Minderheiten. Dies ergab eine neue Studie, die auch durch die Erzählungen aus der Branche gestützt wird.
Studie offenbart unbequeme Wahrheit: Scheinvielfalt verdeckt erhebliche Ungleichheit
Laut der Studie der SevenSix Agency in Großbritannien verdienen Influencer mit dunklerer Haut deutlich weniger als ihre weißen Kollegen. Zum Beispiel verdienen Influencer mit südostasiatischem Hintergrund etwa 57% weniger als weiße Influencer für ähnliche Arbeit auf Instagram. Auch andere ethnische Gruppen sehen sich mit geringerer Bezahlung im Vergleich zu weißen Influencern konfrontiert.
Dazu sollte angemerkt werden, dass die Daten der Studie in Großbritannien erhoben wurden und wir leider keine Studien zur deutschen Lage finden konnten. Ob deutsche Marketing-Agenturen ethnische Minderheiten fairer bezahlen oder nicht, können nur unsere deutschen Influencer selbst wissen.
Charlotte Stavrou, Gründerin von SevenSix, sagt, viele Unternehmen täten nur so, als ob sie sich für Vielfalt interessieren, um gut dazustehen, schließen aber tatsächlich nicht alle mit ein. Auf vielen Influencer-Events sehe man hauptsächlich weiße Gesichter, mit nur wenigen Menschen anderer Herkunft.
Jessica Joseph, die eine Influencer-Agentur mit einer diversen Gruppe von Talenten leitet, bestätigt dies. Laut Joseph ist das Interesse von Marken, die einst begierig darauf waren, während des Höhepunkts der Black Lives Matter-Bewegung mit schwarzen Stimmen zusammenzuarbeiten, stark zurückgegangen. Jetzt antworten sie kaum noch auf ihre E-Mails.
Wie Stephanie Yeboah, seit zehn Jahren Influencerin, es ausdrückt:
„Es fühlt sich so an, als ob je dunkler deine Haut, je krauser dein Haar und je weiter du vom gesellschaftlichen Idealbild abweichst, desto weniger bist du wert.“
Und wie sie richtig hinzufügt, betrifft dieses Problem nicht nur Menschen mit dunklerer Haut oder Naturhaar, sondern auch solche, die übergewichtig sind oder eine Behinderung haben, besonders im Bereich des Reise-Bloggens, wo oft erwartet wird, dass sie kostenlos arbeiten.
Mehr Vielfalt in den Marketing-Agenturen notwendig
Joseph, Stavrou und Yeboah sind sich einig, dass Marketing-Agenturen, die Influencer mit Marken verbinden, mehr Vielfalt benötigen. Diese Agenturen entscheiden oft darüber, wer Chancen bekommt, und derzeit werden sie hauptsächlich von weißen Personen geführt. Dieses Mangel an Vielfalt verstärkt weiterhin die gleichen ungerechten Muster.
Experten aus der Influencer-Marketingbranche erkennen diese Probleme an und betonen, dass die Einbeziehung vielfältigerer Stimmen nicht nur das Richtige ist, sondern auf lange Sicht auch gut für das Geschäft.
Trotz dieser Herausforderungen gibt es Hoffnung auf Veränderung. Aber momentan fühlen sich viele Influencer, besonders jene aus Minderheiten, übersehen und unterbewertet. Hoffentlich kommt bald echter Wandel!